Transsexualität

Die Angst vor der Zukunft

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Es weht ein rauer Wind. Nicht nur hier in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Einige Orte sind davon besonders betroffen: Die sozialen Netzwerke. Eigentlich wurden sie geschaffen, um Menschen zu verbinden, um neue Freundschaften zu knüpfen, um die Welt zusammenrücken zu lassen. Sie sollten ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen und das haben sie auch. Doch wie bei allen Dingen, gibt es natürlich nicht nur Vorteile und so nutzen auch Menschen – anonym oder ganz offen – die Möglichkeit ihr Denken zu verbreiten, welches manchmal radikale Formen annimmt, oder nur dazu bestimmt ist, andere zu diskriminieren. So wird ein einfacher Post über eine Randgruppe schnell zum Ziel von Anfeindungen und Hass. In der heutigen Zeit leider schon längst keine Seltenheit mehr, sondern traurige Normalität.

In letzter Zeit häufen sich diese Angriffe auf eine Gruppe besonders: Den Trans*Menschen. Überall auf der Welt steigt die Gewalt gegen diese Menschen, teilweise so drastisch, dass es alarmierend ist. Wobei hier nicht die Rede von Ländern ist, wo Transgender keine bis kaum Rechte haben, sondern von Ländern der westlichen Kultur. Allein in England ist die Gewalt gegen Trans* innerhalb eines Jahres um 37% gestiegen! Ein erschreckendes Bild, welches man weltweit vorfindet. Vor allem Transsexuelle dienen als Zielscheibe, dabei können sie dafür am wenigsten. Jahrzehnte lang haben diese Menschen gekämpft, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden und die gleichen Rechte zu bekommen, die jedem „normalen“ Menschen zustehen. Doch nun sehen sie sich der Meinung ausgesetzt, dass Trans* zu sein ein Modetrend ist, eine Krankheit die man therapieren müsste und schlimmer, eine abartige Perversion. Oft fällt in dem Zusammenhang auch der Begriff „Genderwahn“.

Und sicherlich scheint es inzwischen, als wären Trans*Menschen jede Erwähnung wert, als würden sie die Medien dominieren. Doch vergleicht man die Meldungen heterosexueller Cis-Menschen mit der Häufigkeit von denen transsexueller Menschen, dann wird man sehr schnell feststellen, dass sie nicht im geringsten den gleichen Stellenwert haben. Und trotzdem stürzen sich Menschen, die weder davon betroffen sind noch mit dem Thema Berührungspunkte haben, wie die Geier auf jeden Beitrag, der zum Thema Trans* veröffentlicht wird, nur um über diese Menschen herzuziehen. Dabei werden immer wieder Punkte miteinander vermischt, die rein gar nichts miteinander zu tun haben. Fehlendes Wissen wird offen zur Schau getragen und ständig Unwahrheiten weiterverbreitet, die sich schnell in den Köpfen festsetzen. Ständig wird angeführt, dass Trans*Menschen nur lauthals Forderungen stellen, wobei sie eine so kleine Gruppe sind, wo es gar nicht notwendig wäre, sie überhaupt sie zu erwähnen, noch auf ihre Forderungen einzugehen. Man könne ja schließlich nicht auf jede dubiose Randerscheinung eingehen, noch die Menschen dazu zwingen, diese anzuerkennen. Das Trans*Menschen schon immer existieren, seit über 100 Jahren erforscht werden und fast 40 Jahre ein eigenes Gesetz haben, interessiert die wenigsten. Stattdessen lassen sie ihre Muskeln spielen und tarnen ihren Hass als freie Meinungsäußerung.

Und der Ton verschärft sich täglich mehr. Selbst das Denken wurde inzwischen so beeinflusst, das viele kaum noch eine andere Sichtweise zulassen, selbst wenn diese auf unumstößlichen Fakten beruhen würde. Auf YouTube gibt’s inzwischen einige Kanäle, die jede noch so kleine Nachricht über Trans*Menschen zum Thema machen und mit ihrer Art und Weise der Berichterstattung gegen diese Gruppe offen hetzen, was zudem sehr viel Anklang bei ihren Anhängern findet. Bei den Videos wird sich nicht einmal annähernd kritisch mit dem Thema auseinander gesetzt, sondern es wird eine Meinung vertreten, die nichts anderes als diskriminieren und Hass schüren soll. Erschreckender Weise sind die Erschaffer der Videos vor allem Frauen, die eine nicht unbeachtliche Anzahl an Follower haben. Meinungsmache in der heutigen Zeit, unkontrolliert und kaum zu stoppen. Auch ist die Stimmung inzwischen so aufgeheizt, dass ausführliche Gegendarstellungen nur noch dazu führen würden, dass alles noch schlimmer wird, da viele Menschen nur noch auf Krawall aus sind.

Durch all das entsteht inzwischen auch bei mir ein Unwohlsein, ein ständiges Hinterfragen, was die Menschen in mir sehen und ob es ihren Umgang mit mir beeinflusst. Bei mir, einer Trans*Frau, die immer offen mit dem Thema umgeht und sich für richtige Aufklärung einsetzt. Der es immer egal war, was die Menschen dachten, als die negativen Kommentare noch einen geringen Teil ausmachten. All das hat sich in den letzten Jahren spürbar geändert. Und inzwischen weiß man genau, dass Kommentare unter einem Post nicht mehr nur irgendwelche Kommentare sind, die man löschen und einfach ausblenden kann. Nein, diese Kommentare verstärken genauso die Meinung anderer und die vielen Likes auf Hasskommentare macht noch einmal deutlich, wie viele hinter solchen Äußerungen stehen. Somit wird man schnell abgestempelt, mit irgendwelchen Negativbeispielen und schrillen Persönlichkeiten in einen Topf geworfen und daran gemessen. Denn wenn es ein schwarzes Schaf gibt, dann sind es auch die anderen. Und diese Menschen fordern dann auch noch so unmögliche Dinge, wie zum Beispiel eigene Toiletten – ein Beispiel, welches gerne bei Diskussionen mit angeführt wird. Dass diese Forderung nie von Trans*Menschen ausging, sondern von außenstehenden Menschen, die versuchten alles korrekt zu machen, wird verschwiegen.

Dabei geht es doch gar nicht um Forderungen, die irgendwelche Extrawürste beinhalten. Alles was gefordert wird, ist anerkannt zu werden. Vom Gesetz und Staat her sind Trans*Menschen es, doch nicht von den Menschen, die weiterhin Mauern in ihren Köpfen errichten. Und keine transsexuelle Person will für sich ein neues Geschlecht, sie wissen ganz genau was sie sind. Entweder eine Frau oder ein Mann. Doch eine Trans*Frau als Frau anerkennen? Niemals, schließlich ist sie ja „biologisch“ ein Mann, etwas, was sich nicht ändern lässt – so die Aussage von vielen. Trans*Frauen sind keine Frauen! – Ein Spruch, der immer mehr Verbreitung findet. Selbst ich spüre es, denn es ist ein Unterschied, ob man toleriert wird, dass man nun äußerlich als Frau sein Leben beschreitet oder ob man als Frau akzeptiert und anerkannt wird. Und das ist in vielen Fällen leider nicht so und das verletzt. Viele können sich gar nicht vorstellen, was dass der Seele eines Trans*Menschen antut. Einer der Gründe, warum die Selbstmordrate bei Transsexuellen so hoch ist, gerade bei Jugendlichen. Man fühlt sich ständig ausgeschlossen, denn man wird auf ein Abstellgleis abgeschoben und steht plötzlich zwischen zwei Welten: Der männlichen, zu der man ursprünglich gezählt wurde, aber noch nie ein Teil davon war (außer Äußerlich) und der weiblichen, die immer noch das alte Leben vorschieben, um Trans*Frauen auszuschließen. Immer mehr Frauen machen sich dafür mobil, dass Trans*Frauen keine Orte mehr besuchen können, die ausschließlich für Frauen sind. Dabei wird eines immer nicht berücksichtigt: Trans* zu sein sucht man sich nicht aus. Es beruht nicht auf einer Entscheidung, kann also auch nicht geändert werden. Eine Trans*Frau ist eine Frau, sie hatte eben nur nicht das Glück mit der richtigen Hülle geboren zu sein. Und trotzdem werden Trans*Menschen weiterhin als Spinner abgetan, ausgegrenzt. Ein Vorschlag der immer wieder fällt, verlangt von Trans*Menschen ihre andere Seite doch zu Hause auszuleben und nicht in der Öffentlichkeit. Oder das man Plätze einrichtet, wo diese Menschen unter sich sind und mit niemanden anderen (schon gar nicht mit Kindern) in Berührung kommen. Es ist ein Trend und wie alle Trends wird auch dieser vorübergehen, sind sich die Hasskommentatoren sicher. Also sollten die Trans*Menschen es nicht so aufbauschen, nicht so „feinfühlig“ sein. Doch wie lange wird es dauern, bis diese verbale Gewalt umschlägt in körperliche Gewalt? Schon jetzt ist der Hass gegen Trans* nicht mehr nur im Internet anzufinden, er richtet sich auch öffentlich (wenn auch meist weiterhin anonym) gegen geoutete Trans*Menschen, in dem ihnen mit Gewalt gedroht wird. In manchen Fällen sogar mit dem Tod.

All das sind Entwicklungen, die mir immer mehr Angst machen. Vieles in den Köpfen hat sich verändert, immer weniger sind offen. Selbst die, die es mal waren, lassen sich teilweise mitreisen. Ich habe keine Ahnung, ob wir da noch einmal die Kurve kriegen oder ob wir mit Vollgas in eine Zeit rasen, in der es schwierig wird, als Trans*Mensch ein normales Leben zu führen, ohne stigmatisiert zu werden. Ein Leben, welches all die anderen Menschen führen können, ohne etwas dafür getan zu haben, nur weil sie so geboren wurden, wie es die Norm vorschreibt. Dies schüchtert mich ein und ich merke wie ich mich auch langsam etwas zurückziehe, um mich selbst zu schützen. Jetzt, wo ich schon so viel erreicht habe und eigentlich anfangen kann glücklich zu leben. Und vor allem frei. Doch diese Freiheit ist keine wirkliche Freiheit und sie wird immer mehr von Außenstehenden bedroht. Transsexuelle machen nun mal nur einen kleinen Teil der Bevölkerung aus, sie können sich also ohne Unterstützung von anderen nicht wehren. Und die Unterstützung scheint auch täglich zu sinken, kein guter Ausblick für die Zukunft. Ich habe langsam keine Ahnung mehr, was die Zukunft für mich bringt, wohin sich das alles entwickelt. Vielleicht habe ich mit meinen Befürchtungen unrecht und uns steht eine rosige Zeit bevor, aber bei all den Dingen, die ich in den letzten Monaten erlebt habe bezweifle ich das ein wenig. Kein Wunder also, dass sich viele Menschen erst spät für ihr Outing entscheiden, wenn überhaupt. Bei all dem Hass und Unverständnis, dass einem entgegenschlägt überlegt man sich zwei Mal diesen Weg zu gehen, der auch ohne all dies schon schwer ist. Ich kann auch die Menschen verstehen, all das rückgängig zu machen. Nicht weil sie gemerkt haben dass sie falsch lagen, sondern um dem ganzen Stress zu entgehen. Auch wenn die Seele dann nie mehr glücklich wird. Selbst ich mache mir immer wieder Gedanken, gerade in meinen Depressiven Phasen, warum es einem so schwer gemacht wird, bei einer Sache für die man nichts kann. Es ist wie eine doppelte Strafe, eine lebenslange Bestrafung. Mir fällt es immer schwerer, mit diesen Dingen umzugehen, da hat meine Seele schon einfach zu viele Brüche erlitten und es gibt Momente wo alles über mir zusammenbricht. Sicherlich sind auch die Depressionen teilweise daran nicht ganz unschuldig, aber eine Mensch kann nun Mal nur eine ganz bestimmte Menge zusätzlichen Ballast mit aufnehmen. Und auch wenn ich einen großen Bogen um die sozialen Netzwerke machen würde, es würde nichts bringen, denn dieser Schrecken hat (wie ein paar Zeilen zuvor beschrieben) die digitalen Datenautobahnen verlassen und die Wirklichkeit erreicht.

Dabei könnte es alles so einfach sein. Trans*Menschen nehmen niemanden etwas weg oder schränken andere in ihrer Lebensweise ein. Die Menschen müssten sich nicht einmal auf etwas neues einstellen, denn ein Trans*Mann ist ein Mann und eine Trans*Frau eine Frau. Es gibt nichts im Umgang zu beachten, als das, worauf man auch im Umgang mit allen anderen Menschen achtet. Deshalb verstehe ich die ganze Aufregung und den ganzen Hass nicht. Wenn die Menschen endlich Trans* als etwas normales ansehen würden und nicht ständig zu etwas besonderem machen, dann würde auch niemand mehr die Kommentarspalten mit Hass füllen, wenn es um transsexuelle Menschen geht. Etwas, das ich mir für dieses Jahr und die Zukunft wünsche.

Randbemerkung: Auch wenn die oben aufgeführten Kommentare alle öffentlich sind, habe ich dennoch die Kommentatoren unkenntlich gemacht, sowie nicht auf den Herkunftsort verlinkt. Sie geben auch nur eine kleine Auswahl an Kommentaren dar, die unter manchen Beiträgen jedoch den Großteil ausmachen.

9 Kommentare

  1. Hallo Stella, du bist eine Klasse Frau! Was Du vergisst bzw nicht bedenkst ist, dass sich viele Frauen doch bedroht fühlen. Warum? Weil sie jetzt nicht nur dem „eigenen“ heißt „richtige“ Frauen Ideal nachkommen müssen, nein jetzt kommen auch noch diese möchtegern-Frauen die noch geiler aussehen und die Messlatte noch höher liegt. Die Männer haben Angst das sie auf so eine unechte Frau rein fallen. Ließ doch die Kommentare deiner Frau in den Artikeln, da steht es doch drin. Nur das deine Frau sich damit wegen dir als Person arrangiert hat. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Glück, mach dein Leben, du hast nur eins. Liebe Grüße Jörg

    • Nun ja, danke für deine Gedanken, auch wenn ich beides aus Erfahrung eher nicht bestätigen kann. Gerade Männer stehen auf diese „Verbotene Frucht“, was sich an der Fülle an Nachrichten in meinem Postfach belegen ließe. Es ist wirklich vor allem die Abneigung gegen das Unbekannte oder das nicht der Norm entsprechen. Zudem die Angst der Frauen, ihre sicheren Räume aufgeben zu müssen. Aber darüber bald mehr von mir.

      • Hallo Stella, danke für deine Antwort. Bestimmt gibt es reichlich Männer die gerne was mit Dir hätten, jedoch ist bestätigt das die Homophobie bei Männern besonders verbreitet ist und das u.a. wegen dem beschriebenen. Welche sicheren Räume geben denn Frauen auf? Klo, Damensauna….?! So wie ich es gelesen habe hast Du nach Hormonbehandlung und Ops den kompletten Angleich zur Frau vollzogen, was unterscheidet dich von den gebürtigen Frauen? Du hast schon Recht, es liegt wahrscheinlich einzig an der verbohrtheit der Menschen und der Angst gegenüber dem Anderen. Wenn auf einem Volksfest die Damentoilette voll ist gehen die Frauen gerne in die sicheren Räume der Männer, sollte ich Mal andersrum machen. Im übrigen kann ich noch soviel sagen; ich bin auch nicht normal und mir geht das sehr auf den Nerv das die meisten Menschen zwar einen auf total offen machen aber bloß nicht im eigenen Umfeld. Da hab Gespräche hinter mir….

        • Nun, ganz so einfach ist das nicht: Es sind Gesetze in Planung, die jedem ermöglichen wollen, dass eigene Geschlecht selbst zu bestimmen, ohne ärztliche Bescheinigung. Und nach der jetzigen Gesetzeslage müssen Transsexuelle nicht mehr den kompletten Weg gehen, um vor dem Gesetz, als das jeweilige Geschlecht zu gelten. Dafür werden zum jetzigen Zeitpunkt zwei Gutachten und eine gerichtliche Anhörung benötigt. Und wenn wir ehrlich sind: ich glaube Männer haben von Frauen eher weniger zu befürchten, als andersherum. Und diese Räume sind wichtig, auch für transsexuelle Frauen. Es ist ein schwieriges und umfassendes Thema, zu dem ich demnächst mehr bringen werde, weil im Moment ziemlich hitzige Diskussionen geführt werden. Und als kleiner Nachtrag: Ich befinde mich zwar in einer Hormonbehandlung, aber habe die abschließende OP auch (noch) nicht. Auch dazu bald mehr, denn auch dies ist kein einfaches Thema.

          • Das ist alles kein einfaches Thema, das kann ich eindeutig bestätigen! Auf jeden Fall danke für Deine Seite, deine Offenheit und deine Mühe. Es tut gut das es Menschen wie dich gibt. LG

  2. Ich bewundere dich wahnsinnig das du dich so öffentlich geoutet hast. Hab dein Blog oder Website erst heute entdeckt Ich bin selber Trans* und würd mich das ehrlich gesagt nie trauen das so öffentlich zu machen. Weil wie du ja selbst schon schreibst es einfach zuviel „Hass“ gibt. Ich selbst hab mich erst nach 20 Jahren getraut es auszusprechen, ich bin heute 28, am 17.11.2019 hab ich es das erste mal indirekt bei einer Freundin angesprochen. Mittlerweile bin ich bei engeren Freuden und Familie geoutet. Ich muss aber ehrlich sagen die Freude und die Angst auf das bevorstehende hält sich gleichermaßen in Waage. Die Freude darüber das ich endlich „Ich“ sein kann und dann kommt die Angst vor der Intoleranz und Ablehnung etc.
    Entschuldige das ich etwas ausschweifend wurde.

    Jedenfalls bin ich extrem froh über Menschen wie dich, die sich dafür einsetzen das wir ein „normales“ Leben führen können ohne Diskriminierung oder sonst was.

    Liebe Grüße
    Julia Lilly 🙂

  3. Liebe Stella.

    Ich habe Dich heute erst gefunden und bin schwer begeistert. Wow! Was für ein Input. Was für ein Mut. Kann man Dich treffen? Also so von Trans*frau zu Trans*frau? Mein Gott – würde ich Dich Löcher in den Bauch fragen! Doch kommen wir mal zu Deinem Post.

    Deine beschriebene Furcht ist begründet, doch der Hass im Netz trifft viel mehr Menschen als nur die transsexuellen. Social-Media-Netzwerke sind eben nicht nur profitabel sondern auch pervers. Und so wird derzeit eine der wichtigsten Errungenschaften der letzten Jahre – das Internet – zur Gefahr. Oder zumindest verstärkt es diese. Jaron Lanier – Chefstratege bei Microsoft und Internetpionier – hat das in seinem Buch der „Zehn Gründe…“ deutlich gezeigt.

    Doch es muss auch klar sein, dass die Transsexualität eine Gesellschaft extrem hinterfragt. Denn wir wechseln unser Geschlecht – und das ganz offen. Im Gegensatz zu den Schwulen.
    Man stelle sich nur vor, in einem Zoo würden plötzlich alle Affenmännchen ihren Lippenstift zücken und sich nur noch mit sich „beschäftigen“. Dann wäre es aber schnell vorbei mit dieser Population. Und daher „genießen“ Transsexuelle allein schon aus diesem Ur-Grund den vollen Hass einer Gesellschaft – vor allem den der Frauen.

    Doch den derzeitigen Run auf Transen empfinde ich auch irgendwie „gesteuert“ und dabei viel bitterer, dass sich sogar Homos distanzieren. Sie haben es geschafft. Angekommen in der Kunst, Politik und High Society der Gesellschaft vergessen sie all zu gern, was für eine Verzweiflung ihre schwulen Ahnen erleiden mussten. (Mein Großonkel Karl hat 1923 den Freitod gewählt.)
    Aber eines beweist diese Parallele auch. Wenn die schwule Community es geschafft hat, sich durchzusetzen, schaffen das die (multibleren und demnach viel intelligenteren!!!) Transsexuellen schon lange. Also. Kopf hoch. Brust raus. Und lächeln.
    Regards.
    Hauke-Louise

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