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Klartext – Jetzt rede ich: Nur Hetero = Normal?

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Achtung! Dies soll nicht als Hetze gegen andere verstanden werden, sondern dazu dienen, ihnen mal etwas den Spiegel vorzuhalten und um zum Nachdenken anzuregen:

Machen wir uns nichts vor: Der Großteil der Menschheit ist heterosexuell. Und für die meisten dieser Menschen ist es schwer vorstellbar, anders zu sein. Von der „Norm“ abzuweichen, die sie darstellen. Wären die meisten Menschen homosexuell, dann wäre es wahrscheinlich genauso: Niemand könnte sich Gegengeschlechtliche Liebe vorstellen. Das beste wäre also, wenn alle bisexuell wären … Nur leider leben wir in einer Welt, wo die meisten Menschen auf das andere Geschlecht stehen. Und ich habe nichts dagegen. Egal welche Form. Doch leider sehen es viele anders. Normalität wird dabei groß geschrieben …

Aber was ist Normal? Sind wirklich nur diese Menschen normal, die keine Fehler aufweisen? Die hetero sind und zufrieden mit ihrem Geschlecht? Ist es wirklich so, dass die Mehrheit eine Norm darstellt und der Rest eine Abweichung, die korrigiert werden muss? Denn das passiert oft. Zu oft! Egal ob es um Konversionstherapien geht – die so genannte „Homo-Heilung“ -, das „korrigieren“ von intersexuellen Kindern oder das Bevormunden von transsexuellen Menschen. Alles, damit die Menschen, die (angeblich) von der Norm abweichen, wieder normal werden. Doch warum ist das vielen so wichtig und nur nicht denjenigen, die davon betroffen sind? Warum wird alles, was anders ist als krankhaft beschrieben? Ich meine, hat der Rest der Menschheit irgendwelche Nachteile, wenn sie diese Menschen akzeptiert und tolleriert werden? Als Teil der Gemeinschaft anerkannt? Nein!

Wie heißt es so schön: Leben und leben lassen! Liebe deinen nächsten, wie dich selbst. Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden … Ich könnte wahrscheinlich noch ewig weiter Bibelzitate aufzählen. Natürlich, es gibt auch den Ausspruch: Ein Weib soll nicht Mannsgeräte tragen und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun … Doch entspricht dies noch der heutigen Zeit? Eine Zeit wo Frauen genauso Hosen tragen können und Männerberufe übernehmen. Wo nichts verwerfliches daran ist, wenn auch Männer Frauenarbeiten übernehmen oder zur Kosmetik gehen. Alles ist im ständigen Wandel und auch der Fortschritt macht keinen Halt vor der Bibel. Zudem: Trans*Frauen sind Frauen und Trans*Männer sind Männer, also keine Männer, die Frauenkleidung tragen oder andersherum. Auch wenn das viele anders sehen.

Wenn mir andere erklären wollen, warum ich nicht normal bin kommen sie mir mit der Biologie. Da gebe es (wie in der Bibel auch) nur Mann und Frau. Nichts dazwischen. Doch die Biologie ist inzwischen weiter und man weiß, dass das Geschlecht nicht nur an äußeren Geschlechtsmerkmalen, Hormonen oder Chromosomen festgemacht werden kann. Eine biologische Normalität gibt es nicht, dafür aber eine Vielfalt. Trotzdem werden Trans*Menschen weiterhin als Menschen bezeichnet, die sich der Sünde hergegeben haben oder die einfach einen an der Klatsche haben. Das Geschlecht kann man sich nicht aussuchen, wird immer wieder laut verkündet. Und es stimmt. Gerade deswegen haben es viele Transsexuelle (nicht alle) so schwer, ihren fremden Körper zu akzeptieren. Denn sie haben sich ihr äußeres Geschlecht nicht ausgesucht. Genauso wenig wie ihr inneres. Mit diesem Konflikt haben sie ewig zu kämpfen. Nichts, dass man einfach wegtherapieren kann oder wofür es eine Heilung gibt. Eine Hilfestellung ist, ihren Köper anzugleichen, um ihnen ein einfacheres Leben zu ermöglichen. Doch ist wirklich dann alles einfacher? Auf keinem Fall!

Und da schließt sich wieder der Kreis. Solange Trans*Menschen als nicht normal bezeichnet werden, werden sie auch kein einfaches Leben führen können. Schon deshalb kann ich nicht verstehen, wie viele der Meinung sind, diese Menschen würden sich freiwillig für diesen harten Weg entscheiden. Sie tun es um glücklich zu leben, doch zu welchem Preis?

Noch immer sind die Kommentarspalten voll mit Unverständnis, Hass und Beleidigungen. Von einem miteinander sind wir noch weit entfernt. Und das nur, weil da eine gewaltige Masse sich über alles erhebt und anderen diktiert, was es heißt normal zu sein. So wie sie zu sein. Und hier geht es gar nicht um individuelle Lebensweisen. Die gibt es auch unter heterosexuellen Normalos. Egal ob Vegetarier, Veganer, Hipster, Rocker, ItGirls, selbst Christen und Katholiken. Nein, ich rede hier von Menschen, die nur die Wahl haben, zwischen offen auszuleben wie sie wirklich sind, oder sich unterzuordnen. Letzteres hatten wir schon mal, vor gar nicht all zu langer Zeit (geschichtlich gesehen), wo Homosexualität und selbst Trans* zu den Verboten zählten. Dikitiert von normalen Menschen. Daraus ist der CSD entstanden, der jährliche Marsch von LGBTIQ, um für ihre Rechte zu kämpfen. Um Teil des Ganzen zu werden. Normal zu sein. Und blicken wir noch weiter zurück, mit zu den dunkelsten Flecken der deutschen Geschichte, wo jeder aussortiert wurde, der nicht zu den deutschen Idealen passte. Und in vielen Ländern der Welt ist es zum Teil immer noch so. Eine Übermacht stellt sich einer Minderheit gegenüber und verfrachtet sie auf eine niedrigere Stufe. Als wären sie weniger wert.

Viele sprechen inzwischen von einem Wahn, ohne sich über die Ursachen im Klaren zu sein. Natürlich ist es schwer zu verstehen, was die Menschen dazu bewegt, wenn man nicht selbst betroffen ist. Aber das ist keine Entschuldigung dafür, diese Menschen zu diskrimienieren. Und auch die Angst regiert immer wieder. Sie wird dafür genutzt, um andere dazu zu mobilisieren die Aufklärung zu diesen Themen abzuschaffen. Aus Angst, Kindern könnte durch solche Menschen und ihre öffentlichen Geschichten, Flausen in den Kopf gesetzt werden. Dabei haben viele noch nicht begriffen, dass es hier nicht um ein Ausprobieren geht, an dem man vielleicht Gefallen findet. Auch ohne, dass sie mit soclhen Menschen in Berührung kommen, ist ihre Entwicklung völlig offen. Auf ihrer Festplatte steht bereits fest, wohin die Reise gehen soll. Und vielleicht kann man es für einige Zeit unterbinden und entgegenwirken, aber früher oder später wird sich immer ihre wahre Natur zeigen.

Und gerade die Natur zeigt doch, wie vielfältig und bunt die Welt sein kann. Nur das eben der Mensch das einzige Lebewesen ist, das über andere richtet. Und das hat nichts mit seiner Intelligenz zu tun, sondern mit seiner Dickköpfigkeit. Dem Annehmen von neuen Wissen. Schon die Vergangeheit hat gezeigt, wie schwer es große Denker hatten, die anderen von ihren Theorien und Thesen zu überzeugen. Hätten sie sich nicht durchgesetzt, dann würden wir wahrscheinlich immer noch in der Steinzeit leben. Zum Glück ist es nicht so … obwohl … Zu den damaligen Zeiten, noch bevor die moderne Einzug hielt, hatte sich keiner darüber Gedanken gemacht, was normal ist. Jeder konnte lieben, wen er wollte. Jeder konnte das Leben führen, das er für richtig hielt. Alles war NORMAL.

2 Kommentare

  1. Das Problem kenne ich: Meine Eltern verlangen von mir, als Mann zu fühlen und mir eine Freundin zu suchen. Dass ich diese Freundin nur als Frau lieben würde, finden sie lächerlich.

    Es sollte egal sein, wen Menschen lieben.

    Wenn es möglich ist, werde ich eine GAOP durchführen lassen und hoffentlich endlich total glücklich sein können.

    • Hallo Tamara, am wichtigsten ist, dass du dir selbst sicher bist. Doch dir sollte auch klar sein, dass eine GAOP nicht gleich bedeutet, dass das Leben besser und einfacher wird. Am besten du suchst dir eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe, die dich bei den wichtigsten Schritten begleiten und auch unterstützen.

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