Hogwarts Legacy gleich trans* feindlich?
Kolumne

Wer Hogwarts Legacy mag ist trans* feindlich?

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Es ist wirklich erstaunlich, wie lange sich Themen inzwischen halten. Anfang Februar wurde zum Boykott des Computerspiels „Hogwarts Legacy“ aufgerufen, da die Autorin J.K. Rowling in den Augen einiger, trans* feindliche Kommentare gepostet haben soll (siehe hier mein Beitrag dazu von vor 4 Jahren, einen zweiten habe ich zwar geschrieben, aber leider nie veröffenlicht). Aus diesem Grunde sollte das Spiel boykottiert werden, es enstanden zwei Lager: Die einen, die lautstark mit dazu aufriefen und die anderen, die darin keinen Sinn sahen. Die zweite Seite wurde von daher als trans* feindlich beschimpft, selbst wenn Transfrauen dazugehörten. Es zog so große Kreise, dass selbst Gronkh sich einem gewaltigen Gegenwind ausgesetzt sah, nur weil er gesagt hat, dass ihn die ganze Debatte nicht interessiert.

Und selbst heute, Monate später wird es immer noch zum Thema gemacht, nur dass nun noch der Vorwurf aufkam, dass das Urgestein der Let’s Plays zum rechten Lager gehören würde. Und auch hier gab es wieder viel Zustimmung, was den nächsten großen Aufruhr bedeutete. Zudem zeigte es einmal mehr, wie dumm die sozialen Netzwerke doch machen. Schlimmer ist zu dem, dass der Stein des Anstoßes aus der trans* Community kam und selbst nach großer Empörung an der Aussage festgehalten wurde. Ich meine wir reden hier von einem Computerspiel. Nicht einmal eines, was trans* zum Thema hat, sondern weil die Erfinderin der Charaktere Aussagen getroffen hat, in denen einige trans* feindlichkeit sehen.

Verfolgt man das ganze, dann sieht man viel Hass und Beleidigungen, oder Bücherverbrennungen. Wenn man also die Ansichten richtig deutet, dann ist jeder, der auch nur etwas an Harry Potter mag – sein es die Bücher, die Filme, die Spiele, das Musical, der Themenpark – trans* feindlich … Ich hoffe, es wirkt genauso lächerlich, wie ich es finde. Mit diesem Thema hat es die Community wieder einmal geschafft, dass Transmenschen noch weniger ernst genommen werden. Und sie haben es geschafft einen weiteren Keil in die eigene Gemeindschaft zu treiben. Denn Transmenschen, die an Harry Potter Freude haben und es als Rückzugsort sehen, vorzuwerfen selbst trans* feindlich zu sein, setzt dem ganzen noch einmal eine Krone auf.

Dieser radikale Aktivismus ist anstrengend und führt in die falsche Richtung. Das sage ich nicht, weil ich zu „alt“ für die heutige Jungend bin, sondern weil ich mit Verstand an die Sache gehe. Und nehmen wir einmal an, die anderen hätten Recht: Wem würde der Boykott am meisten schaden? Der Autorin, die durch ihre Bücher so viel verdient hat, dass sie sowieso nie wieder arbeiten müsste? Oder den Menschen, die für diese Projekte arbeiten/gearbeitet haben? Und während andere nur laut schreien, womit sie für eine immer schlechtere Außenwirkung sorgen, hat Gronkh in seinem Stream Geld für trans* Projekte gesammelt. Wirkliche Aufklärung zu diesem Thema gab es trotzdem bis heute so gut wie gar nicht. Scheinbar wollen sich nur die wenigsten die Hände „schmutzig“ machen und für Besserung sorgen.

Am Ende kann man sagen: Wer Hogwarts Legacy spielt ist nicht trans* feindlich. Wer anderen Transmenschen grundlos trans* Feindlichkeit vorwirft schon.

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