Mein Leben

Frauentag – Was es heißt eine Trans*Frau zu sein

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Zwar befinde ich mich noch immer auf einer Reise von A nach B, doch inzwischen bin ich auch ein Teil der weiblichen Bevölkerung, die heute ihren Ehrentag hat. Selbst die Dresdner Morgenpost hat mir heute gratuliert. Doch was heißt es eigentlich eine Trans*Frau zu sein?

Ich lerne immer wieder Frauen und Mädels kennen, die es einfach nicht fassen können, dass ich mich dazu entschieden hab. Es ist schwer zu erklären, dass ich mir das Ganze ja nicht ausgesucht hab, denn ich war ja schon immer so. Alles was ich gemacht habe ist, mich dazu entschlossen den Schritt auch wirklich zu gehen. Nicht wegen den hübschen Kleidchen, den tollen Schuhen oder weil es mir ein Kick gibt … Nein, ich habe es getan, weil es sich richtig anfühlt und ich mich in meiner neuen „Haut“ puddelwohl fühle. Auch jetzt noch, nach dem nun mehr ersten Jahr meiner Therapie.

Ich kenne viele, für die heißt Frau sein, tolle Kleider oder Röcke und hohe Schuhe zu tragen. Die wenigsten wissen wie unpraktisch das Ganze im Alltag ist. Was aber nicht heißen soll das ich keine Röcke, Kleider oder Schuhe mag. Auch wenn ich sehr oft Hosen anziehe und selten mal zum Rock oder Kleid greife, wenn es der Rahmen zu lässt, dann will ich natürlich auch nicht mit Reizen geizen. Und hohe Schuhe sind bei meiner Körpergröße auch immer so ein Problemfall, Pfennigabsätze schon gar nicht. Aber wie allen anderen Mädels auch, ist mir das von Zeit zu Zeit egal. Da geht es dann nur um’s Wohlfühlen. So versuche ich beim Stil immer etwas locker zu sein, aber trotzdem weiblich. Bei vielen Dingen hab ich dennoch zu viel Angst das, wenn es nicht so weiblich ist, eher männlich an mir wirkt. Dann ist es mir auch manchmal egal, wenn meine Mum meint mein Outfit wäre etwas zu auffällig (auch wenn andere Mädels auch so rumrennen).

Als Frau (und wie ich als große Frau) hat man oft das Problem, das man angestarrt wird und auch mal von ganz Mutigen angebaggert wird. Einfach ignorieren oder dankend ablehnen, hauptsache freundlich bleiben. Natürlich schwingt da immer etwas Angst mit, aber bis jetzt blieb auch mein Gegenüber immer freundlich. Und nein, ich bin selten so aufreizend angezogen, dass die anderen es als Einladung verstehen könnten. Gerade jetzt im Winter, mit Mütze, dickem Mantel, Schal und langen Hosen. Aber eben auch das gehört dazu.

Noch bin ich mit meiner Bartepi nicht durch, denn erst mal heißt es wieder sparen. Auch wenn es schon ziemlich wenig geworden ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als jeden Tag zu rasieren. Aber Übung macht ja den Meister und so bin ich nach 45 Minuten, mit rasieren, schminken und Haare machen, meistens komplett fertig. Und am Ende des Tages erst mal viel Pflege für die Haut. Mädels haben es eben nicht einfach, wenn sie immer schick aussehen wollen.

Es ist ein riesen großer Unterschied, nur von Zeit zu Zeit seine Frau zu stehen oder jeden Tag im Alltag. Und gerade am Anfang, wenn viele Dinge wie Hormontherapie oder Bartepi noch nicht abgeschlossen sind, kostet es viel Kraft und Mut seinen Weg zu gehen. Deshalb bin stolz so tolle Freunde zu haben, die mir zur Seite stehen und mich mit Tat und Rat unterstützen und eine Familie die hinter mir steht. All das ist wichtig und vor allem …

… Steh zu dir selbst und liebe dich so wie du bist!

2 Kommentare

  1. Ich beneide Dich um Deinen Mut, Deine Gefühle zu leben und trotzdem eingebettet im sozialen leben eine Frau zu stehen. Man fühlt sich so klein neben Dir.

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