(frei nach Devdutt Pattanaik und Alf Hiltebeitel „The Cult of Draupadi, Volume 1: Mythologies: From Gingee to Kuruksetra“ (1988), Kapitel 15 „Aravan’s Sacrifice“)
Zwischen den Kauravas[ref]ind. Myth. tyrannisches Herrschergeschlecht von 100 Brüdern, das im indischen Eops Mahabharata den großen Krieg provoziert.[/ref] und den Pandavas herrschte ein erbarmungsloser Krieg. Die Pandavas[ref]ind. Myth. Herrschergeschlecht von 5 Brüdern[/ref] versuchten verzweifelt das verlorene Reich von ihren Neffen zurück zu gewinnen. Selbst die Helden der Pandavas, der Gott Krishna[ref]ind. Myth. eine Inkarnation des Gottes Vishnu[/ref] und der Heerführer Arjun, konnten das Blatt nicht wenden und es schien als würden sie den Krieg trotz der vielen Siege verlieren.
Am Vorabend der mythologischen Schlacht prophezeite ein Orakel den Heerführern, dass nur durch die Enthauptung eines vollkommenen Mannes, der Kampf gewonnen werden könne. Sofort lies Arjun nach diesem Mann suchen, doch es gab nur zwei auf die es zutraf: Krishna und Arjuns Sohn Aravan. Da Krishna ein Gott war konnte er nicht geopfert werden, also musste Aravan das Schicksal tragen. Aravan, der zu dem Opfer bereit war, bestand aber darauf noch vor dem Tod zu heiraten, denn in Indien sollte man nicht unverheiratet sterben. Also lies Arjun eine Frau suchen die Aravan auch tatsächlich zum Mann nehmen würde. Doch keines der Mädchen wollte schon am nächsten Tag zur Witwe werden. Arjun sah das Todesurteil schon gescheitert, da trat Krishna vor und erklärte er würde Aravan heiraten. Krishna erschien in seiner weiblichen Form Mohini und schenkte Aravan seine Liebe. So konnte Hochzeit gefeiert werden und die beiden verbrachten gemeinsam ihre Hochzeitsnacht. Am nächsten Tag wurde Aravan geköpft und Mohini wurde zur Witwe. Sogleich fiel Mohini in tiefe Trauer, bis sich die Göttin Durga erbarmte und Aravan als Halbgott in den Himmel erhob.